2018

Für die Veröffentlichung des Heftes über die Familie Bloch wurde nach intensiver Suche ein Termin gefunden, zu dem die jüdischen Nachfahren nach Sulzburg kommen konnten. Am Tag danach sollten 7 Stolpersteine vor dem Haus der Familie verlegt werden. Wir einigten uns mit der Familie und der Stadt auf den 25. und 26. Februar.

Die Kosten für die Unterbringung und Bewirtung der nach Sulzburg angereisten Familienmitglieder übernahm dankenswerter Weise die Stadt Sulzburg.

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Bei der Heftvorstellung waren von der Familie anwesend: Donna Mosevius Levinsohn (Urenkelin von Moses Bloch) und ihr Sohn James Levinsohn aus New York, der Ehemann von Sabine Bloch (ebenfalls Urenkelin von Moses Bloch) Michel Schonfeld aus Antwerpen, Sabines Neffen Dan Bloch aus Israel und ihre Nichte Yael Lazimy aus Paris.

Zeitungsartikel zur Heftvorstellung Familie Moses Bloch im Februar 2018:

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2016 und 2017

waren mit ausführlichem Briefwechsel mit Donna M. Levinsohn in New York und mit Recherchen und Planungen für ein neues Heft über die Familie Moses Bloch gefüllt. Wir erhalten von Donna M.L. sehr viele Briefe, Dokumente, Fotos.


2015

Am 10. September 2015 wurden in der Hauptstraße, neben der Apotheke, 4 Stolpersteine verlegt, für
Max und Elise Bloch, ihr Geschäft wurde „s’Wolljüdele“ genannt,
und für Adolf und Amalie Bloch, die das kleine Geschäft „Fischjud“ betrieben.
Gunter Demnig ((www.stolpersteine.eu) nahm die Verlegung vor.

Am 2. Advent haben wir unser neues, drittes Heft im Evangelischen Gemeindehaus öffentlich vorgestellt. Das Heft zeigt Fotos aus Sulzburg zwischen 1900 und 1950 - aus einer anderen Welt. Über das Leben von Christen und Juden in Sulzburg bis 1933, über das nachbarschaftliche Miteinander, hatten alte Sulzburger vor mehr als 10 Jahren den Mitgliedern der Initiative berichtet. Beides, Bilder und Erinnerungen machen die Welt von damals im Heft lebendig, zeigen den jüngeren Sulzburgern, wie ihre Groß- und Urgroßeltern hier gelebt haben. Und die Besuchern des Städtchens können erfahren, dass es außer dem heute Sichtbaren noch eine andere Schicht gibt, die bis in die Gegenwart hineinwirkt.

Die Grußworte des Bürgermeisters brachten die Hoffnung auf ein gelingendes Miteinander verschiedener Religionen und Kulturen in Gegenwart und Zukunft zum Ausdruck. Die Pfarrerin, Frau Böhme, war fasziniert von dem einmal möglichen Miteinander von Juden und Christen in Sulzburg, trotz der Gegensätze und Vorbehalte. Sie äußerte die Überzeugung, dass wir diese Welt – auch wenn wir sie als untergegangen bezeichnen – doch noch heute in uns weitertragen.

Wenige Tage zuvor erhielten wir eine Mail aus new York von einer Nachfahrin der Sulzburger Familie Moses Bloch mit einem großen Familienfoto (siehe auf dem anschließenden Gruppenfoto) und Stammbaum - neue Arbeit erwartet uns.

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Gelingendes Miteinander Neues Heft "Jüdische Spuren".
Mi, 30. Dezember 2015

Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung.

SULZBURG (BZ). Im neu erschienenen Heft der "Initiative Jüdische Spuren in Sulzburg" erzählen alte Sulzburger, wie man zwischen den beiden Weltkriegen im Städtle gelebt hat. Sie berichten von der Zeit, als Sulzburg noch Bahnanschluss hatte, als die Bewohner beim Einkauf zwischen vier Bäckereien, zwei Metzgern, sieben Lebensmittelläden und drei Schuhgeschäfte wählen konnten. Im Hutgeschäft vor dem Stadttor konnten sich die Damen eine der neuesten Kreationen für den Sabbat oder den Sonntag aussuchen.

Fotos zwischen 1900 und 1950


Über das Leben von Christen und Juden in Sulzburg bis 1933, über das nachbarschaftliche Miteinander, hatten die Mitglieder der Initiative ältere Bewohner vor mehr als zehn Jahren befragt und Fotos aus Sulzburg zwischen 1900 und 1950 gesammelt. Beides, Bilder und Erinnerungen, machen die Welt von damals im Heft lebendig, zeigen den jüngeren Sulzburgern, wie ihre Groß- und Urgroßeltern hier gelebt haben.

Und die Besucher des Städtchens können erfahren, dass es außer dem heute Sichtbaren noch eine andere Schicht gibt, die bis in die Gegenwart hineinwirkt. Am zweiten Advent hat die Initiative ihr neues, mittlerweile drittes Heft im Evangelischen Gemeindehaus öffentlich vorgestellt. Die Grußworte des Bürgermeisters Dirk Blens brachten die Hoffnung auf ein gelingendes Miteinander verschiedener Religionen und Kulturen in Gegenwart und Zukunft zum Ausdruck. Pfarrerin Eva Böhme war fasziniert von dem einmal möglichen Miteinander von Juden und Christen in Sulzburg, trotz der Gegensätze und Vorbehalte. Sie äußerte die Überzeugung, dass wir diese Welt – auch wenn wir sie als untergegangen bezeichnen – doch noch heute in uns weitertragen.

2014

Anfang Juli geht unsere Website ins Netz.

2013

07.Juli 2013: Präsentation des 2. Heftes "Der jüdische Friedhof im Sulzbachtal" wieder im evangelischen Gemeindehaus nach dem Gottesdienst. Es war feierlich mit Grußworten des neue Sulzburger Bürgermeisters, Herrn Blens, mit den Botschaften von drei Religionsgemeinschaften: Von der evangelischen Pfarrerin, Frau Böhme, dem Vertreter der katholischen Seelsorgeeinheit, Pastoralreferent Alexander Ufer und von Richard Ernst von der jüdischen liberalen Gemeinde Chawurah Gescher. Und Rudolf Lewy, dessen Arbeit und Einsatz für den Friedhof uns zu diesem Heft veranlasst haben, konnte mit seinen 98 Jahren mit uns feiern.

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Bürgermeister Blens archiv_praes_heft2_03

Pfarrerin Böhme archiv_praes_heft2_05

Pastoralreferent Ufer archiv_praes_heft2_06

Richard Ernst von archiv_praes_heft2_07
Chawurah Gescher

Sibylle Höschele archiv_praes_heft2_08

Rudolf Lewy erhält archiv_praes_heft2_09
das Heft

Viktor und Valerie archiv_praes_heft2_10
Rosenberg aus USA

Das Ehepaar Schmelzer archiv_praes_heft2_11
aus Zürich (links), BM Blens

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Der Plan einer Website entsteht und beschäftigt uns in den kommenden Monaten.
Bis Oktober veranstalten wir allmonatlich Führungen auf dem Friedhof und im Städtle.

2012

Am 27. Januar laden wir zur öffentlichen Vorstellung unseres ersten Heftes aus der Reihe "Jüdische Spuren in Sulzburg" ins evangelische Gemeindehaus ein: "Ein Stadtrundgang durch das Sulzburg der 30-er Jahre". Das Interesse war groß, die Resonanz sehr erfreulich.

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Die BZ berichtete über unsere Veranstaltung:

Namen, Biografien und Schicksale (veröffentlicht am Sa, 25. Februar 2012 auf badische-zeitung.de):

SULZBURG. Manchmal bedarf es nur eines Stadtplans, um historische Vorgänge sichtbar zu machen. Auf besagtem sind die ehemals jüdischen Häuser in Sulzburg farbig markiert – und mit einem Blick offenbart sich dem Betrachter: Hier haben Juden und Christen Tür an Tür gewohnt. Am heutigen Stadtbild ist das nicht mehr ablesbar. Die Initiative "Jüdische Spuren in Sulzburg" hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Spuren der jüdischen Vergangenheit Sulzburgs sichtbar zu machen. Dazu hat sie nun eine Broschüre herausgegeben, die den Leser auf einen Stadtrundgang durch das Sulzburg der 1930er Jahre mitnimmt. Schilder weisen den Weg zur Synagoge und zum jüdischen Friedhof im Tal. Als steinerne Monumente künden sie von der jüdischen Vergangenheit. Doch dass vor 70 Jahren rund ein Drittel der Sulzburger Bevölkerung aus Juden bestand, das erschließt sich dem Besucher nicht auf den ersten und oft auch nicht auf den zweiten Blick.

Doch gibt es sie, die Spuren, die auf die jüdische Vergangenheit der Stadt hindeuten. Die Mesusa (Schriftkapsel) am Haus des Bezirksrabbiners Emanuel Dreyfuss zum Beispiel oder alte Fotografien, die jüdische Bewohner vor ihren Häusern zeigen. Um sie geht es der Initiative: um die Lebensspuren der jüdischen Bewohner Sulzburgs, um ihre Namen, ihre Biographien und ihre Schicksale.
[.... ]

Das Heft will den Leser mitnehmen auf einen "Stadtrundgang durch das Sulzburg der 30er Jahre". Dieser Stadtrundgang führt, ausgehend vom Bahnhofsplatz, durch die Hauptstraße, durch die Klostergasse und die Gustav-Weil-Straße zu den ehemals jüdischen Häusern und ihren Bewohnern. Fotos zeigen die Häuser damals und heute, Stammbäume veranschaulichen die Familiengeschichten und Texte skizzieren Biographien und Schicksale.


So wie das von Max und Elise Bloch. Das Ehepaar hatte in der Hauptstraße 46 ein Lebensmittel- und Wollgeschäft, das in Sulzburg "Wolljüdele" genannt wurde.1939 mussten sie ihr Haus verkaufen und wurden im jüdischen Gemeindehaus untergebracht, bis sie 1940 nach Gurs deportiert wurden.

Während Elise Bloch das Lager überlebte und ihre letzten Lebensjahre in einfachen Altersheimen in Lourdes und Rosny sous Bois bei Paris verbrachte, starb ihr Mann im Lager Récébedou in Südfrankreich. Das gleiche Schicksal erlitten sein Bruder Adolf Bloch und seine Frau Amalie. Zusammen mit den letzten 27 verbliebenden Sulzburger Juden wurden sie nach Gurs deportiert und kamen dort ums Leben. 14 Juden aus Sulzburg wurden in Auschwitz ermordet, nur wenige Juden aus Sulzburg überlebten den Holocaust. Doch auch von ihnen lebt heute keiner mehr. Und keiner von ihnen kam je nach Sulzburg zurück.

"In Sulzburg ist es leider nie passiert, dass jüdische Überlebende auf Einladung der Stadt nach Sulzburg gekommen sind", bedauert Helmut Fries. 2011 habe die Stadt zum letzten Mal einen Versuch unternommen. "Dass die Resonanz gering war, ist kein Wunder", sagt Fries.

Spät, aber nicht zu spät werden mit der Arbeit der Initiative nun die Menschen und ihre Schicksale hinter den Zahlen sichtbar und die vertriebenen jüdischen Familien so ein Stück weit zurück nach Sulzburg geholt. Und vielleicht entsteht ja so auch in Sulzburg ein Klima, das Juden sagen lässt: "Jetzt kann ich wieder nach Deutschland kommen." Angesichts der Ergebnisse neuester Umfragen, die 20 Prozent der Deutschen einen latenten Antisemitismus bescheinigen, kann man sich das nur wünschen.

JÜDISCHE SPUREN

- Die zweite Auflage der Broschüre der Initiative "Jüdische Spuren in Sulzburg" ist bereits in Arbeit und erscheint dieser Tage. Erhältlich sein wird sie in Sulzburg im Schreibwarenladen Buntstift und in Staufen im Schreibwarenladen Villinger.

- Am Sonntag, 4. März, 15.30 Uhr, lädt die Initiative zu einem Stadtrundgang
durch Sulzburg ein. Treffpunkt ist der Brunnen auf dem Marktplatz. Der Rundgang endet im ehemaligen Gasthaus Zur Krone in der Hauptstraße/Ecke Bahnhofsstraße. Dort besteht bei Kaffee und Tee Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch. Außerdem wollen weitere Initiativen aus der Region sich und ihre Arbeit vorstellen.

  • Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der BZ vom Sa, 25. Februar 2012

Im März 2012: Ein in der Presse angekündigter Stadtrundgang war überwältigend gut besucht. Anschließend fand eine Gesprächsrunde im ehemaligen Gasthaus Krone statt.

Mai - September allmonatliche Führung durch Städtle "Auf jüdischen Spuren".

Recherchen, Erstellung von Texten und Fotos zusammen mit neuen, zusätzlichen Mitarbeitern für unser neues Heft: der jüdische Friedhof.

2011

Wir formieren uns als Gruppe neu und unabhängig: "Initiative jüdische Spuren in Sulzburg"

2010

Langwierige, doch vergebliche Bemühungen um eine dritte Auflage unserer Broschüre "Jüdisches Leben in Sulzburg, 1900-1940". Es gelang nicht, eine entsprechende Einigung mit dem "Freundeskreises ehemalige Synagoge Sulzburg" zu erzielen.

2008 und 2009

Dies war eine Zeit langer Diskussionen und Auseinandersetzungen mit dem "Freundeskreis ehemalige Synagoge Sulzburg" über die angemessene Form des öffentlichen Gedenkens an die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgten Juden, hier in Sulzburg.

Im Sommer 2009 besuchte die 16-köpfige Familie Goldberg - Nachfahren der von Salomon Bloch - Sulzburg. Gemeinsames Abendessen im ehemaligen jüdischen Wirtshaus "Zum wilden Mann".

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die Großeltern Goldberg , Enkel, Kinder und Schwiegerkinder, Busfahrer und einige von uns.

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Im Herbst, zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur, lasen wir in Emmendingen aus den Rosenbergbriefen.

2007

Im Januar wurde die Initiatorin unserer Arbeitsgruppe, Sibylle Höschele, vom Regierungspräsidenten von Ungern-Sternberg zum Neujahrsempfang des Landes eingeladen.

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Intensive Transkriptionsarbeiten an Briefen, die sich die Breisacher jüdische Familie Rosenberg in der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung geschrieben hatte, beschäftigte uns während des ganzen Jahres. Im September lasen wir in Breisach und Sulzburg öffentlich aus diesen Briefen:

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2006

Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur im Herbst 2006 haben wir gemeinsam mit dem Blauen Haus in Breisach ein Itineraire "Auf den Spuren der Familie Kahn" konzipiert und veranstaltet. Es führte nach Biesheim und Schlettstadt im Elsaß und nach Breisach und Sulzburg.

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2005

Im Juni 2005 konnten wir unsere Ausstellung im Regierungspräsidium Freiburg öffentlich zeigen. Die Initiative dazu ging von Andreas Meckel, Freiburg, aus. Die Ausstellungseröffnung fand am 60. Jahrestag der Kapitulation Deutschlands statt.

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Zur Ausstellung wurde unsere Dokumentation als 300-seitigen Broschüre gedruckt und zum Kauf angeboten.

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Im Oktober 2005 unternahm unsere Gruppe Exkursionen nach Straßburg und ins nördliche Elsaß; Jean Pierre Lambert aus Straßburg hat uns geführt:

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Straßburger Münster: Skulptur Synagoge und Glasfenster Jesus vor Pilatus.

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Pfaffenhoffen

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Friedhof Ettendorf

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Ingwiller. Die Stadtmauer von Neuwiller.

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Bouxwiller. Hochfelden.


Auch eine ehemalige jüdische Gemeinde im Markgräflerland besuchten wir im Herbst: Kirchen, wo uns Herr Weller führte. Bereits 1983 hatte die Gemeinde Kirchen ehemalige jüdische Bürger zu einem Besuch nach Kirchen eingeladen - erst 38 Jahre nach Kriegsende, und doch früh, verglichen mit anderen Gemeinden mit jüdischer Vergangenheit.

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der Friedhof oben. In Kirchen im Ortszentrum unten.

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Gedenkstein für die ehemalige Synagoge.

2004

Zum Europäischen Tag der jüdischen Kultur 2004 haben wir uns dann mit einer erweiterten Ausstellung in der Synagoge an einen breiteren Interessentenkreis gewandt:

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Mit der ersten Ausstellung unserer Arbeitsgruppe in der Synagoge wollten wir die Sulzburger Bürger auf unsere Arbeit aufmerksam machen, um Fotos von und Erinnerungen an jüdische Nachbarn zu erhalten.

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2003

Am Anfang unserer Arbeit haben wir hauptsächlich Informationen gesichtet und gesammelt.

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